Bilderbücher von Anfang an
Die Aktion „Willkommen in Gottes Welt“ spricht Familien mit Babys und Kleinkindern an. Viele Menschen wundern sich darüber, weil Babys doch noch gar keine Geschichten verstehen und erst recht nicht selber lesen können. Hier sind ein paar Fragen und Antworten, die von der Bedeutung des (Vor-)Lesens schon für Babys überzeugen möchten und Lust darauf machen, Bilderbücher von Anfang an als wichtige Begleiter in den Familienalltag einzubinden.
Fragen und Antworten
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Was bedeutet Lesen mit Kleinkindern von Anfang an?
Von Anfang an mit Babys lesen, bedeutet nicht, stillzusitzen und ein Buch von Anfang bis zum Ende vorzulesen. Babys begreifen ihre Umgebung mit allen Sinnen und so wollen sie auch Bilderbücher entdecken. Sie erkunden zuerst das Buch als Gegenstand und stecken es bei diesem Unternehmen sicher auch in den Mund, sie biegen es, blättern vor und zurück und legen sich darauf. Bei Mama oder Papa im Arm liegend können sie zwar noch keinen langen Geschichten zuhören, aber sie lassen sich gerne erzählen, was auf den Bildern zu sehen ist und zeigen begeistert auf das, was sie selbst schon wiedererkennen. Dabei ist es nicht so wichtig eine ganze Geschichte zu verstehen. Für das Kleinkind ist es wohltuend die Stimme der Eltern zu hören, dem Auf und Ab der Sprache zu folgen und zu erfahren: „Diese Zeit gehört mir ganz allein.“
Was lernen Babys beim (Vor-)Lesen?
Beim gemeinsamen Betrachten oder Vorlesen von Bilderbüchern lernen kleine Kinder ganz neben bei sehr viel:
- Sie festigen schon bekannte und lernen neue Wörter. Wenn Eltern ihre Kinder aktiv in das Betrachten der Bilder einbeziehen, wird es immer wieder zum Sprechen aufgefordert und wird allmählich selbst zum Erzähler.
- Sie lernen langsam, sich auf eine Sache länger zu konzentrieren. Das sind am Anfang nur wenige Minuten, aber sie erfahren dabei schon, wie wohltuend es sein kann, sich in Ruhe einer Sache zu widmen.
- Sie erfahren Bücher als etwas, das ihnen Glücksmomente beschert. Bücher werden so zu einem Schatz, auf den sie später immer wieder zurückgreifen können.
- Sie verarbeiten mit Hilfe von Bilderbüchern die Dinge, die sie beschäftigen, die sie aber noch nicht ausdrücken können. Deshalb möchten sie oft ein Bilderbuch immer und immer wieder anschauen und besprechen, bis sie das Thema verarbeitet haben.
- Sie lernen mit der Zeit auch, was ein Buch ist und wie man damit umgeht. Zum Beispiel, dass es ein Vorne und Hinten gibt, dass die Blätter eine bestimmte Reihenfolge haben und dass es neben den Bildern auch noch einen Text gibt, der möglicherweise noch mehr als die Bilder erzählt.
Wie können Eltern mit ihrem Baby lesen?
Die Grundvoraussetzung für das gemeinsame Betrachten und Vorlesen von Bilderbüchern bringen Babys von Anfang an mit: Sie hören gerne zu. Am besten können sie das an einem ruhigen Ort, an dem Sie und ihr Kind ungestört ganz eng beieinander sein können. Wenn Sie diesen Ort jeden Tag zu einer bestimmten Zeit aufsuchen, wird das Vorlesen zu einem Ritual. Dieses Leseritual bringt eine verlässliche Ruhephase in Ihren Alltag, in der Sie und Ihr Kind ganz füreinander da sind. Achten Sie beim Vorlesen darauf wie Ihr Kind reagiert. Möchte es bei einer Seite verweilen? Oder noch einmal zurück- und dann etwas weitervorblättern? Richten Sie das Tempo einfach danach aus. Es ist nicht nötig, jedes Mal ein Buch von Anfang bis Ende durchzugehen.
Vielleicht fällt Ihnen auch ein passender Reim, ein Fingerspiel oder ein Lied zu einem der Bilder ein. Probieren Sie es einfach aus und wenn Sie merken, dass es Ihrem Kind gefällt, wiederholen Sie es einfach. Setzen Sie ruhig Ihre Stimme und ihre Mimik mit ein. Der Bär darf ruhig mal ordentlich brummen, die Katze miauen oder das Kind, das seine Mutter sucht, darf auch ein bisschen schluchzen und einen Fluntsch ziehen. Zeigen Sie selbst Ihren Spaß am Vorlesen und Erzählen, dann wird Ihr Kind begeistert sein.
Vielleicht fällt Ihnen auch ein passender Reim, ein Fingerspiel oder ein Lied zu einem der Bilder ein. Probieren Sie es einfach aus und wenn Sie merken, dass es Ihrem Kind gefällt, wiederholen Sie es einfach. Setzen Sie ruhig Ihre Stimme und ihre Mimik mit ein. Der Bär darf ruhig mal ordentlich brummen, die Katze miauen oder das Kind, das seine Mutter sucht, darf auch ein bisschen schluchzen und einen Fluntsch ziehen. Zeigen Sie selbst Ihren Spaß am Vorlesen und Erzählen, dann wird Ihr Kind begeistert sein.
Welche Bücher sind besonders geeignet?
Aus der Fülle der Bilderbücher, die im Buchhandel erhältlich sind, die besonders geeigneten herauszufiltern, ist nicht leicht. Gehen Sie bei der Auswahl der Bücher von den Bedürfnissen und Fähigkeiten Ihres Kindes aus: Am Anfang ist ein Buch noch mehr ein Spielzeug für Ihr Kind. Es wird das Buch in den Mund stecken und ausprobieren, was es alles damit anstellen kann. Bücher für die Allerkleinsten sollten daher robust sein, z.B. aus dicker Pappe, Holz, Plastik jeweils mit abgerundeten Ecken oder Stoff. Für die kleinen Kinderhände sind kleine Bücher eher geeignet, weil sie sie besser fassen können. Die Bücher sollten zunächst klare Abbildungen von bekannten Gegenständen zeigen, z.B. einen Ball, die Nuckelflasche oder eine Katze. Bald können die kleinen Leser auch mehrere Gegenstände auf einer Seite zuordnen und kleine Szenen verstehen. Bücher mit einfachen Geschichten aus dem Kinderalltag können jetzt zum Einsatz kommen.
Unter Bilderbuchtipp werden Ihnen regelmäßig Bilderbücher für Kinder zwischen 0 und 3 Jahren empfohlen.
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